Umschulung und Weiterbildung über das Arbeitsamt: Der Weg zu einem neuen Karriereabschnitt

Der Arbeitsmarkt verändert sich rasant – Digitalisierung, Fachkräftemangel und der Wandel traditioneller Branchen stellen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor neue Herausforderungen. Eine Umschulung oder berufliche Weiterbildung über das Arbeitsamt bietet die Chance, neue Qualifikationen zu erwerben und beruflich neu durchzustarten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie das Arbeitsamt Sie bei einer beruflichen Neuorientierung unterstützt, welche Förderungen es gibt und wie Sie die passende Weiterbildung finden.

Was versteht man unter Umschulung und Weiterbildung?

Umschulung bedeutet eine vollständige berufliche Neuqualifizierung in einem anderen Berufszweig. Sie richtet sich meist an Personen, die ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können oder durch strukturelle Veränderungen kaum noch Chancen am Arbeitsmarkt haben.

Weiterbildung hingegen vertieft bestehende Kenntnisse oder ergänzt das aktuelle berufliche Profil – beispielsweise durch fachspezifische Schulungen, Soft-Skill-Training oder die Erlangung übergreifender Kompetenzen im Bereich IT, Management oder Kommunikation.

Wer hat Anspruch auf Umschulung oder Weiterbildung durch das Arbeitsamt?

Die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter unterstützen grundsätzlich Personen, die:

• arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind,
• eine berufliche Neuorientierung anstreben,
• ihren bisherigen Beruf aus gesundheitlichen oder marktbedingten Gründen nicht mehr ausüben können,
• keine verwertbare Ausbildung haben oder
• ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig verbessern möchten.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Das Arbeitsamt bietet verschiedene finanzielle Hilfen für Weiterbildungen und Umschulungen:

1. Bildungsgutschein

Der Bildungsgutschein ist das zentrale Förderinstrument für Umschulungen und Weiterbildungen. Er bescheinigt Ihnen, dass die Agentur für Arbeit die Kosten für eine bestimmte Maßnahme übernimmt – inklusive Kursgebühren, Fahrtkosten, Kinderbetreuung und Unterkunftskosten (falls notwendig).

2. Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS)

Mit dem AVGS können Sie an einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilnehmen, etwa Bewerbungstrainings oder Coachings. Auch diese Maßnahmen helfen beim Einstieg in eine neue Stelle oder Selbstständigkeit.

3. Weiterbildung während Kurzarbeit

Seit der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung Programme wie Qualifizierung während Kurzarbeit stark ausgebaut. Das bedeutet, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter aktiv weiterbilden können – mit umfangreicher Förderung durch die Agentur für Arbeit.

Wie findet man die passende Maßnahme?

Die Suche nach der richtigen Weiterbildung oder Umschulung kann herausfordernd sein. Wichtige Schritte sind:

1. Analyse der aktuellen beruflichen Situation und Wünsche
2. Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit
3. Prüfung von zertifizierten Bildungsträgern (z. B. TÜV, IHK, etc.)
4. Vergleich von Kursangeboten hinsichtlich Dauer, Lernform und Abschluss

Wie läuft der Antrag auf eine geförderte Weiterbildung ab?

Der Weg zur geförderten Weiterbildung gliedert sich in folgende Schritte:

1. Beratungsgespräch mit einem Sachbearbeiter der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters.
2. Individuelle Eignungsprüfung für die geplante Maßnahme.
3. Ausstellung eines Bildungsgutscheins mit Angabe von Zielberuf, Dauer und Maßnahmenart.
4. Suche nach einem passenden Bildungsträger und Einreichung bei der Agentur.
5. Start der Maßnahme nach Genehmigung.

Vorteile einer Umschulung oder Weiterbildung über das Arbeitsamt

• Kostenübernahme: Sie zahlen in der Regel nichts – das Arbeitsamt übernimmt sämtliche Gebühren, Fahrtkosten und weitere Ausgaben.
• Abschluss mit anerkanntem Zertifikat, wie z.B. IHK-Abschluss, staatlich anerkannte Ausbildung oder Zertifikat eines bekannten Bildungsträgers.
• Individuelle Förderung und persönliche Beratung auf dem Weg in eine nachhaltige berufliche Perspektive.

Wie finde ich die beste Weiterbildung?

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