Zweiter Bildungsgutschein: Ihre zweite Chance auf eine geförderte Weiterbildung

Der Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit ist eine enorm hilfreiche Unterstützung für Menschen, die sich beruflich weiterentwickeln oder umorientieren möchten. Viele wissen jedoch nicht, dass unter bestimmten Bedingungen auch ein zweiter Bildungsgutschein möglich ist. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen alles, was Sie darüber wissen müssen: Voraussetzungen, Antragswege, Tipps zur Genehmigung – und wie Sie das volle Potenzial Ihrer Weiterbildung ausschöpfen können.

Was ist ein Bildungsgutschein?

Ein Bildungsgutschein ist ein Förderinstrument der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, das die vollständige oder teilweise Deckung der Kosten einer beruflichen Weiterbildung ermöglicht. Ziel ist es, die Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und Weiterbildungsmaßnahmen gezielt zu fördern, die zu einem anerkannten Abschluss oder einer verbesserten Berufsqualifikation führen.

Wer hat Anspruch auf einen zweiten Bildungsgutschein?

Ein zweiter Bildungsgutschein kann unter bestimmten Bedingungen gewährt werden. Grundsätzlich gilt:

• Zwischen dem ersten und zweiten Bildungsgutschein sollte eine nachvollziehbare Begründung bestehen.
• Der erste Bildungsgutschein führte nicht zum gewünschten Integrationserfolg, z. B. weil die Maßnahme nicht abgeschlossen wurde oder keine dauerhafte Arbeitsaufnahme erfolgte.
• Ihr Profil hat sich verändert (z. B. durch gesundheitliche Einschränkungen, Umzug, Branchenwandel etc.).
• Sie sind weiterhin arbeitssuchend oder von Arbeitslosigkeit bedroht.
• Die Maßnahme muss zugelassen (AZAV-zertifiziert) sein und darf nicht in Konkurrenz zu nicht geförderten Angeboten stehen.

Wie beantrage ich einen zweiten Bildungsgutschein?

Der Weg zum zweiten Bildungsgutschein unterscheidet sich formal nicht wesentlich vom ersten. Der Schlüssel liegt allerdings in einer guten Vorbereitung und einer überzeugenden Argumentation gegenüber dem/der Sachbearbeiter:in.

1. Legen Sie dar, warum die erste Maßnahme nicht ausgereicht hat oder nicht zielführend war.
2. Erstellen Sie einen Weiterbildungsplan, der Ihre beruflichen Perspektiven realistisch abbildet.
3. Führen Sie Gespräche mit potenziellen Bildungsträgern und holen Sie Angebote ein.
4. Bereiten Sie sich auf das Gespräch mit dem Vermittler oder der Vermittlerin gründlich vor (Motivation, Ziele, Nutzen).
5. Nutzen Sie Vergleichsplattformen wie Careertune, um passgenaue und zertifizierte Maßnahmen zu finden.

Welche Gründe überzeugen für einen zweiten Gutschein?

Damit Ihnen ein zweiter Bildungsgutschein bewilligt wird, sollten Sie auf nachvollziehbare und individuelle Gründe achten. Besonders überzeugend sind Argumente wie:

• Die vorherige Weiterbildung war technisch oder fachlich unzureichend für den aktuellen Arbeitsmarkt.
• Die Maßnahme entsprach nicht mehr der aktuellen Arbeitsmarktsituation.
• Ein Berufsbereich wurde aufgegeben – es ist also eine vollständige Neuorientierung nötig.
• Die erste Maßnahme wurde aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen, jetzt ist ein Neustart möglich.

Rechtsanspruch: Gibt es ihn beim zweiten Bildungsgutschein?

Ein Rechtsanspruch auf einen Bildungsgutschein existiert grundsätzlich nicht – auch nicht für den ersten Gutschein. Die Entscheidung liegt im Ermessen Ihrer Ansprechperson bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter. Daher ist es umso wichtiger, systematisch vorzugehen und Ihre Chancen mit einer starken Argumentation zu erhöhen.

Alternativen zum Bildungsgutschein

Falls der Antrag auf einen zweiten Bildungsgutschein abgelehnt wird, gibt es auch weitere Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene, darunter:

• Bildungsprämie
• Weiterbildungsgeld für Beschäftigte im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes
• Aufstiegs-BAföG für berufliche Qualifikation

Auch hier kann sich eine Beratung über Plattformen und Bildungsträger lohnen, um maßgeschneiderte Alternativen zu entdecken.

Fazit: Zweiter Bildungsgutschein als neue Chance nutzen

Ein zweiter Bildungsgutschein kann ein entscheidendes Sprungbrett zur erfolgreichen beruflichen Neuorientierung oder Aufqualifizierung sein – wenn die Bedingungen stimmen. Entscheidend ist, dass Sie gut vorbereitet und strategisch vorgehen. Machen Sie sich die Förderlandschaft zunutze und zeigen Sie Eigeninitiative.

Tipp: Nutzen Sie die Vergleichsplattform Careertune, um staatlich geförderte Weiterbildungen zu finden, die exakt zu Ihrem Berufsziel und Lebensumfeld passen. So steigern Sie die Erfolgsaussichten Ihres Antrags und finden Maßnahmen, die sich realistisch umsetzen lassen.